Die letzen Tage_An einem Wochenende durch Ecuador

So langsam nähert sich mein Auslandsaufenthalt dem Ende zu und ich versuche noch einmal die Zeit voll auszunutzen.

Während ich in den letzten Wochen hauptsächlich mit meinem Praktikum beschäftigt war und jedes Wochenende Ausflüge in Quito oder der nahen Umgebung (Cuicocha Lagune, Otavalo ect.)  gemacht habe, war ich an diesem Wochenende mit meinem Büro auf einer 4-tägigen Rundreise um Projekte zu besichtigen und zu dokumentieren. Wir sind wirklich nochmal komplett durch Ecuador gefahren, waren im Regenwald, in den Anden und an der Küste. Viel Orte kannte ich schon, aber es war schön die Leute, die ich dort kennengelernt hatte wiederzusehen. Zudem haben wir auch sehr viele kleine, abgeschiedene Dörfer besucht in denen sich das Leben noch sehr stark nach der Natur richtet, was ich auch ganz interessant fand. Zum Abschluss waren wir bei der wunderschönen Lagune Quilotoa, die ich schon vorher besuchen wollte, was ich jedoch aufgrund der komplizierten Anfahrt (wenn man weder Auto noch Führerschein hat) irgendwie nie geschafft hatte.

Morgen werde ich dann das letzte Mal ins Büro gehen und die restlichen Tage damit verbringen meine ganzen kaputten Klamotten auszusortieren, zum Cotopaxi und in andere Nationalparks zu fahren und ein paar Mitbringsel zu besorgen. Auf den Cotopaxi-Ausflug freue ich mich ganz besonders, weil ich mir eine 4-tägige Tour mit Wanderungen, Reittour und „Spa-Day“ gönnen werde!

So wie ich mich kenne melde ich mich wahrscheinlich erst wieder aus Berlin mit einem Abschlussbeitrag (Ich vergesse nämlich immer wieder, dass dieser Blog existiert)

Bis dahin alles Liebe und danke fürs Lesen 🙂

 

Quito ||

Nun bin ich schon seit über drei Wochen wieder in Quito und fühle mich hier wirklich unglaublich wohl. Die Stadt ist wunderschön, gerade weil sie nicht überall perfekt sondern absolut gegensätzlich ist. Da ist auf der einen Seite das gepflegte historische Stadtzentrum und auf der anderen die viel zu schnell gewachsene Stadt mit modernen Hochhäusern und schrecklichen Wohnsiedlungen.

Mein Praktikum macht mir auch Spaß, manchmal würde ich jedoch gerne mehr gefordert werden.

Ich wohne hier in einer WG, relativ nah am Zentrum. Mit meinem Zimmer habe ich wirklich sehr viel Glück gehabt: Es ist zwar nicht besonders groß, dafür aber an zwei Raumseiten verglast und deshalb sehr hell.

Viel passieren tut hier sinst eigentlich nicht, ich mache mein Praktikum, gehe auf Märkte und besuche Museen. Trotzdem ist es nicht langweilig sondern einfach sehr schön. Ich freue mich auch, endlich wieder etwas Zeit zum Musik machen zu haben. Leider konnte ich mir bis jetzt noch keine Geige organisieren, weshalb ich erst einmal nur Bratsche üben kann, aber das ist auf jeden Fall besser als gar nichts!

GALAPAGOS

Nun habe ich einen ganzen Monat nicht mehr geschrieben obwohl eigentlich sehr viel passiert ist.

Ich war auf Galapagos und durfte unglaublich viele schöne Dinge erleben. Ich bin mit Wasserschildkröten, Seelöwen, Pinguinen, Seegurken und noch vielen anderen Tieren durch den Pazifik geschwommen, konnte durch Lavalandschaften wandern und habe sehr, sehr liebe und interessante  Menschen kennengelernt. Auch wenn diesen Monat wieder nicht alles wie geplant verlaufen ist, mir mein Schorchel, Kopfhörer und das geliehen Handy geklaut wurden, kann ich sagen, dass es einer der entspanntesten und trotzdem spannensten Monate hier war. Es ist einfach schön gewesen einmal richtig anzukommen und die Natur genießen zu können.

Ich werde mal versuchen ein paar kurze Eindrücke schildern:

Interessanterweise ist Puerto Ayora (die Stadt in der ich gelebt habe) viel größer als ich es erwartet hätte…und auch deutlich teurer: Tagestouren kosten bis zu 180 Dollar, eine Ananas 6 Dollar und eine kleine Tüte Parmesan 6 Dollar.

Auf jeder Insel herrscht ein Mikroklima, während man z.B. unten im Ort das Gefühl hat wegzuschmelzen regnet es nur einen Kilometer weiter in Strömen.

Die Riesenschildköten sind wirklich ziemlich plump. Irgendwie bewegen sie sich auch ganz anders, als ich es zum Beispiel von meinen kleinen kenne.

Die Seelöwen liegen wirklich überall rum: Auf dem Bänken, auf dem Steg oder im Blumenbeet.

Die Darwinfinken sind unglaublich zutraulich…man sollte es eigentlich eher als frech bezeichnen, weil sie, genau wie die Spatzen in Berlin, andauernd versuchen einem das Essen aus der Hand zu stehlen.

Galapagos hat eine ganz andere Atmosphäre als der Rest von ecuador. Viel entspannter und weltoffener, was vermutlich an dem sehr stark ausgeprägtem Tourismus liegt.

Wenn man eine wirklich gut geführte Schnorcheltour macht kommt man sich wirklich vor wie im Zoo. Man dreht sich ein paar mal um und sieht Schilkröten, blaue Kugelfische, Rochen und manchmal auch Haie.

Es gibt eigentlich ziemlich viel zu Galapagos zu sagen, aber ich denke ohne Fotos ist der ganze Text vielleicht sowieso nicht so nachvollziehbar, sodass ich es einfach mal bei diesem kleinen Eindruck belassen werde!

Jetzt gehts erst einmal nach Quito!

 

Die Tage am Strand und eine gute Nachricht

Ich bin jetzt schon fast eine Woche hier in Montanita und arbeite in dem vegetarischen Restaurant. Es ist eigentlich ziemlich entspannt, meine Arbeit besteht nur aus kochen und servieren und die Leute hier sind wirklich sehr nett und fröhlich.

Am Nachmittag versuche ich dann irgendwie Surfen zu lernen, was mit den ganzen Quallen und den starken Wellen echt nicht so leicht ist (ich habe schon nach zwei Tagen total viele blaue Flecken und Verbrennungen von den Quallen). Danach übe ich Bratsche und gehe nochmal kurz ins Restaurant um ein bisschen Spanischunterricht von den Argentiniern zu bekommen, mit denen ich hier arbeite. Es ist wirklich extrem, wie viele verschiedene Arten von Spanisch es gibt, allein wenn man nur durch Ecuador reist. Die beiden aus Argentinien sprechen auch wieder ganz anders (ll=sch), was für mich am Anfang echt total schwer zu verstehen war.

Nun zur guten Nachricht: ICH KANN ENDLICH NACH GALAPAGOS!

Ich habe endlich eine Gastfamilie (für die letzten beiden Dezemberwochen) und vorher habe ich einen Notfallschlafplatz, mal sehen wie der wird. 🙂 Gerade habe ich den Flug gebucht, am 1.Dezember gehts los und zu neujahr bin ich dann auch schon wieder in Guayaquil um weiter nach Quito zu meinem Praktikum zu fahren.

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass meine Bratsche die beiden Flüge übersteht und mein Praktikumsplatz nicht doch och aus irgendeinem Grund verfällt.

p.s.: Irgendwie werde ich auf Galapagos zwar schon Internet bekommen, ich kann jedoch nicht sagen wie regelmäßig, vielleicht kommen jetzt also weniger Beiträge.

Cuenca, eine kleine Katastrophe in Guyaquil und mein Job in Montañita

Die Woche in Cuenca war wirklich entspannt: der historische Stadtkern ist relativ klein, man kann den unglaublich schönen Nationalpark Cajas besuchen, der wie die Landschaft aus dem Hobbit aussieht und ich hatte ein Viererzimmer mit Zugang zur Terasse ganz für mich allein (nach Wochen in 8er Schlafsälen sehr entspannend).

Am Freitag bin ich dann zurück nach Guayaquil gefahren um mein Gepäck zu holen. Während der Wochen im angenehmen Andenklima hatte ich schon die drückende Hitze Guayaquils vergessen, welche mich bei der Ankunft erstmal total „geplättet“ hat. In der Wohnung angekommen laufe ich dann als erstes zur Geige (welche ich in den letzten Wochen wirklich unglaublich vermisst habe), öffne den Kasten, sehe, dass alle Leimstellen an der Geige aufgegangen sind und das Holz an einer Stelle angeschimmelt ist. Ich stand echt vollkommen unter Schock (ich hatte die Geige ja extra in Guayaquil gelassen, damit sie keinen Schaden von klimatischen Veränderungen oder zu viel Feuchtigkeit davon trägt) & das erste, was ich gedacht habe war:“Jetzt reichts mir echt, ich fliege zurück nach Berlin“… Der Schock hielt dann eigentlich noch bis gestern Früh an, mittlerweile gehts mir aber wieder gut & ich habe auch nicht vor vorzeitig zurückzukommen. Ich werde mir schon irgendwie eine Geige organisieren können und meine in Deutschland zum Geigenbauer bringen. Jetzt möchte ich erstmal meine Zeit in Montañita genießen und spiele solange einfach nur Bratsche oder fahre in das nahegelegen Musiker ohne Gremzen Projekt in Olon um zu üben

.

Montañita ist das Mallorca von Ecuador würde ich behaupten. Hier arbeitw ich in einem vegetarischen Restaurant und bekomme dafür Essen und einen Schlafplatz in einem Bambusbett. Leider funktionieren die Wasserleitungen gerade nicht, weshalb ich mich erstmal wieder ohne fließendes Wasser lebe. Mir gefällt es hier eigentlich ganz gut, tagsüber ist es sehr entspannt. Nachts wird fast überall gefeiert, was auf Dauer mit Sicherheit anstrengend ist, da ich jedoch etwas außerhalb der Hauptstraßen wohne und ja sowieso nur zwei Wochen hier bin ist das nicht so schlimm.

Weitere Berichte folgen 🙂

Otavalo,Quito,Riobamba,Cuenca

Mein Bericht beginnt am Wochenende der letzten Woche, an dem ich in der kleinen Stadt Otavalo war. Leider habe ich ein sehr regnerisches Wochenende erwischt, weshalb der ganze Aufenthalt ein bisschen ungemütlich war. In Otavalo findet jeden Samstag einer der größten Märkte Südamerikas statt. In nahezu allen Staßen sind dann Stände mit Alpakapullovern, Teppichen, Decken und Kunsthandwerken aufgestellt. Wenn man dort etwas kaufen möchte, sollte man sich darauf einstellen zu handeln, was jedoch nicht so schwer ist, da die Händler schnell mit dem Preis heruntergehen. Im Anschluss an den Markt bin ich mit anderen Leuten aus dem Hostel in ein Museum gegangen, in welchem wir etwas über die Kultur der Indigenas erfahren konnten. Die Führung, welche von einem Indigena gemacht wurde, war wirklich gut nur waren wir am Ende ziemlich erschrocken, dass jeder von uns fünf Dollar zahlen sollte! (Im Internet hieß es, dass man keinen Eintritt zahlen muss)

Zurück in Quito habe ich dann eine Austellung über Camilo Egas besucht und mir die Capilla del Hombre mit dem Museum über Guayasamin welches sich in seinem früheren Haus befindet, angesehen. Letzeres ist wirklich extrem empfehlenswert, allein schon, weil Guayasamins Haus ein Traum ist!

Am Dienstag hatte ich dann ein Vorstelungsgespräch bei dem Architekturbüro „Al Borde“, in dem ich mich für einen Praktikumsplatz beworben habe. Zu meiner großen Freude darf ich dort ab Januar für zwei Monate arbeiten!

Die letzten zwei Tage habe ich in Riobamba verbracht um den Chimborazo zu besuchen. Riobamba an sich hat eigentlich nur eine schöne Straße und zwei ganz nette Plätze, sonst ist es wirklich hässlich dort. Mein Hostel war auch wirklich furchtbar, was den Aufenthalt auch nicht gerade angenehmer gemacht hat. Dafür war der Ausflug zum Chimborazo umso schöner. Ich bin mit dem Bus zur ersten Schutzhütte gefahren und von dort aus mit einer sehr netten Familie weiter zur zweiten. Anschließend bin ich noch ein kleines Stück weiter hoch zur nächsten Hütte gewandert, weitergehen darf man nur mit Guide, was auch gut so ist, da die Luft merklich dünner wird. Die Landschaft um den Chimborazo herum sieht so aus, als würde man auf dem Mond sein: Alles ist grau, steinig und trocken. Auf der Höhe der ersten Schutzhütte leben ganz viele Lamas, weiter oben lebt eigentlich nichts.

Heute bin ich in den Süden nach Cuenca gefahren, welche als die schönste Stadt Ecuadors gilt. Das was ich bis jetzt gesehen habe gefällt mir auch sehr gut! Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Spuren der Spanier in Ecuador zu finden sind, das Zentrum Cuencas ist fast ausschließlich im Kolonialstil erbaut!

So, dieser Beitrag ist mal wieder viel zu lang geworden & ich hoffe sehr, dass es überhaupt jemanden gibt, der die Texte bis zum ende liest. Leider habe ich keinen Speicher mehr auf meinem WordPresskonto. Wenn ich neue Bilder hochladen möchte, muss ich ein kostenpflichtiges Konto einrichten. Falls es euch aber wirklich interesieren sollte wie es hier aussieht könnt ihr mich benachrichtigen und dann schicke ich euch Fotos auf anderem Wege. Schön wäre auch eine generelle Rückmeldung zu den Beträgen, für mich ist es nämlich immer schwer zu entscheiden, was für Außenstehende interessant sein könnte.

Quito

Nun bin ich schon seit funf Tagen in Quito und fuehle mich hier so wohl, dass ich, nachdem ich dieses Wochenende fur den Indiomarkt nach Otavalo fahren werde, noch ein bisschen hier bleibe.

Das schone an Quito ist, dass es hier sehr viele kulturelle Angebote gibt, was ich sonst in Ecuador sehr vermisst habe. Gleich am ersten Tag habe ich einen „Riesenspaziergang“ durch die Altstadt gemacht, mir fast alle Kirchen und Cathedralen angesehen, Museen besucht und mir Ateliers in den Kunstlerstrassen angesehen. Immer dabei habe ich ein kleines Buchlein, was ioch vor meiner Abreise geschenkt bekommen habe, wo ich so ziemlich alles hereinschreibe und zeichne, was mir so in den Sinn kommt.

Am zweiten Tag habe ich mich nach einem weiteren Museumsbesuch auf den Weg zur „Mitad del Mundo“ (Mitte der Erde) gemacht, wobei ich mich ein paar Mal verirrt habe, weil meine Karte falsch war und ich deshalb nicht verstanden habe, dass sich die Mitte der Erde ausserhalb Quitos befindet. Als ich endlich angekommen war, war  ich ehrlich gesagt ein bisschen enttauscht, weil man eigentlich nicht viel sehen konnte. Direkt im Anschluss bin ich auf den Panecillo gefahren, ein Berg mit einer gigantischen Statue, die man in ganz Quito als guten Orientierungspunkt verwenden kann. DerRuckweg war dann jedoch, wie eigentlich jeden Abend, ein Wettlauf gegen den Sonnenuntergang!  In Qutio sollte man naemlich nach Einbruch der Dunkelheit (was hier schon um 6 Uhr ist) nicht mehr allein ausserhalb des historischen Stadtkerns herumlaufen, weil die Gefahr eines Uberfalls zu gross ist. Bis jetzt habe ich es immer punktlich geschafft.

Den gestrigen Tag habe ich mit einem Besuch des Centro de arte Contemporaneo (Museum fur zeitgenossische Kunst) begonnen und auch praktisch beendet. Als  ich naemlich im Stadtkern ankam, hatten fast alle Museen auf Grund eines Feiertages geschlossen und dann hat es plotzlich so stark angefangen zu regnen, dass ich in der Cathedrale Schutz suchen musste. Dort sas ich dann ungefaehr eine Stunde frierend und habe gehofft, dass der Regen bald aufhoert. Ich musste dann jedoch irgendwann einsehen, dass das nicht geschehen wurde, weshalb ich einfach zuruck zum Hostel gefahren bin. Dort war dann leider das warme Duschwasser schon aufgebraucht, sodass ich mich nach einer eiskalten Katzenwasche vollig fertig ins Bett gesetzt und gelesen habe.

Heute war ich dann wieder im Museum, spater im botanischen Garten und Parque Metropolitan (mehr ein Wald in dem man sehr gut Vogel beobachten kann). In letzterem konnte ich leider nicht so lange bleiben, weil es wieder dunkel wurde. Ich werde aber am Montag nochmal hinfahren um mir dort die freilebenden Lamas anzusehen.

Insgesamt muss ich sagen, dass Quito wirklich sehr europaisch organisiert ist: Die Ampelphasen werden beachtet, der Verkehr lauft allgemein relativ geregelt ab, man bekommt als Gringo trotzem faire Preise und die Menschen achten hier deutlich starker auf ihre Ernahrung und ihr Erscheinungsbild. Das alles ist wirklich sehr angenehm, nachdem ich jetzt wochenlang mehr oder weniger in Extremsituationen gelebt habe.

Entschuldigt die ganen Rechtschreibfehler, aber die Tastatur des Hostelcomputer funktioniert leider nicht so , wie sie sollte)

Amazonasbecken

received_934380966629520received_934380976629519

Die letzte Woche war mal wieder sehr speziell, aber im positiven Sinne. Nachdem ich feststellen musste, dass man von Tena aus eigentlich fast nur geführte und dementsprechend teure Touren unternehmen kann habe ich meinen Wochenplan dahingehend verändert lediglich einen weiteren Tag in Tena zu verbringen und dann in eine naheliegende Yoga-Kommune zu fahren. An diesem einen Tag in Tena wollte ich mir eine Wildtieraufpeppelstation ansehen und danach in den Stadtpark gehen. Die Aufpeppelstation war geschlossen und der „Stadtpark“ ein winziger Spielplatz…Ich habe den Nachmittag dann aber noch sehr nett mit meiner französischen Zimmergenossin verbracht.

Am nächsten Morgen bin ich dann also tief in den Regenwald gefahren. Ich war wirklich unglaublich gespannt, wie die Leute in einer veganen Yoga-Kommune wohl so sind und ich muss sagen, dass sie alle unglaublich offenherzig zu mir waren. Das „Kommunenklischee“ von absolut alternativ eingestellten Leuten hat sich jedoch ganz eindeutig bestätigt: Ein Mädchrn ist von Californien mit dem Fahrrad nach Ecuador gefahren, ein anderer hat sich vor zwölf Jahren einen Bus gekauft und tourt seitdem durch Südamerika, ein anderer Amerikaner hat den Großteil seines Lebens in Indien verbracht und ist nun ein Guru oder so. Die meisten dort haben indische Stoffkleider getragen.

Mein Tag begann mit Unkraut zupfen und kochen. Das klingt vielleicht erstmal etwas ernüchternd, ich fand es aber überhaupt nicht schlimm, weil jeder dort gearbeitet hat und die Atmosphäre gestimmt hat. Nach dem unglaublich guten Mittagessen haben wir uns in den Hängematten entspannt, es wurden Lieder gesungen und ich habe ein paar neue Sachen auf der Gitarre gelernt. Am Abend haben sich dann dann alle nochmal versammelt und es wurde eine Stunde lang das Mantra „Hare Krishna“ gesungen. Das ist wirklich eine gamz verrückte Stimmung wenn alle singen und zu der immer gleichbleibenden Melodie Rhytmen klopfen, während über dem Dschungel die Sonne untergeht.

Die nächsten Tage folgten immer dem gleichen Ablauf:

Aufstehen um 5:30, Mantra Gesänge beim Sonnenaufgang bis um 6:30, danach Yoga bis um 8 Uhr. Darauf folgt dasgemeinsame Frühstück, welches aus Früchtrn und geröstetem Hafer besteht. Dann wird die Arbeot eingeteilt, einmal habe ich den teile des Dschungels mit eine Machete wieder aufgeforstet, ein anderes mal Empanadas gemacht ect. Nach dem Mittagessen kann man sich entweder entspannen oder bei kleinen Workshops mitmachen. So habe ich zum Beiapiel Schokolade selbst gemacht, war an Wasserfällen baden oder habe Musik mit den anderen gemacht oder in Tena kostenfreies Essen an Bedürftige verteilt. Fast alle Lebensmittel werden im Garten angebaut.

Insgesamt war es eine vollkommen neie Erfahrung für mich so viele neue interessante Menschen kennenzulernen und Teil einer so speziellen Gesellschaft zu sein Ich möchte auf jeden Fall zum Ende meines Aufenthaltes in Ecuador noch einmal dorthin zurückkehren.

Jetzt bin aber erst einmal in die Hauptstadt Ecuadors, Quito, gefahren und genieße das sehr europäische Stadtleben hier.

Leider habe ich immernoch keine gute Kamera, weshalb ich lediglich die absolut schlechten Handyfotos verwenden kann. Ich sschreibe diese Einträge zudem über das Smartphone, weshalb ich keine Bildergalerien erstellen kann (deshalb sind die Fotos oben so schrecklich durcheinander, Entschuldigung dafür)


Baños

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Baños war bis jetzt wirklich meine schönste Woche hier in Ecuador. Das kleine Städtchen liegt mitten in den Anden und ist eine „Hochburg“ für Outdooraktivitäten wie Canyoning, Rafting oder Kayaking. Zudem ist es sehr bekannt für seine zahlreichen Thermalbäder, von denen wir eines gleich am ersten Abend aufgesucht haben. Es ist das schönste in ganz Baños, da direkt unter einem Wasserfall liegt.

Am nächsten morgen haben wir dann eine erste Wanderung gemacht, die sehr anstrengend war (besonders weil ich mich die letzten Wochen ja praktisch nur von Fett und Kohlenhydraten ernährt und mich wenig bewegt habe) dafür aber auch um so schöner. Als wir es dann endlich nach oben geschafft hatten wurden wir von Rogelio in seiner kleinen Gaststätte „Ochos del Vulcano“ unglaubloch herzloch empfangen. Wir sind ins Gespräch gekommen und irgendwann meinte er, dass wir gerne mal bei ihm im Zelt übernachten können, wenn wir ihm als Gegenleistumg ein bisschen bei seiner Arbeit helfen. Dieses Angebot haben wir am nächsten Tag dann auch wajrgenommen, aber dazu später.

Als wir uns auf den Rückweg machen wollten kamen Rogelios Kinder und meinten, dass sie uns den direktesten Weg zurück nach Baños zeigen können. Der direkte Weg war dann einfach den Hang hinunterzurutschen, wie steil es war wird deutlich wenn man sich überlegt,dass wir für den Hinweg fast drei Stunden gebraucht haben, während der Rückweg nach einer halben Stunde beendet war. Nochmal würde ich das ehrlich gesagt nicht machen.

Am Nachmittag haben wir dann zufällig einen Reiseführer getroffen, der mit den Schutzwaldfreiwilligen sehr gut befreundet ist. Gemeinsam sind wir dann den Berg mit dem Auto auf einem ebenso fragwürdigen Weg hochgefahren und haben seine Familie besucht. diese wohnen noch ganz ursprünglich in einer kleinen Hütte mit Blick auf den Vulkan. Wir wurden unglaublich gastfreundschaftlich mit dem trditionellen getränk Colada Morada empfangen.

Insgesamt also ein absolut verrückter abenteuerreicher Tag.

Am darauffolgenden Tag haben dann etwas touristischer mit Ziplining (Canopie) verbracht. Hierbei fährt man mit Gurten gesichert an einem Drahtseil über Wasserfälle, Schluchten oder durch den Regenwald- mal kopfüber, mal mehr liegend. Man fühlt sich wirklich als wenn man fliegen könnte.

Am abend sind wir dann zu Rogelio gefahren, haben dort Pfannkuchen gemacht und übernachtet. Das verrückte ist einfach, dass man da oben auf dem Berg ganz allein ist, während man von den Wolken eingehüllt wird.

Am nächsten morgen wurden wir dann früh geweckt um zum Kühe melken zu gehen (was ubrigens gra nicht so leicht ist). Später haben wir dann noch einige Stunden das Maisfeld umgegraben, was zwar sehr anstrengend, aber wegen der fantastischen Aussicht auch echt schön war. Rogelio hat nebenbei viele Geschichten erzählt und uns über Europa ausgefragt.

Am samstag haben wir dann nur noch eine Radtour zu den Wasserfällen gemacht, weil wir von den letzten Tagen noch so starken Muskelkater hatten.

Jetzt reise ich allein weiter und bin vor einigen Stunden in Tena angekommen, welches im Amazonasbecken liegt. Nach den kälteren Anden ist die Hitze hier noch sehr ungewohnt, aber die Landschaft entschädigt für alles. Weitere Berichte und schlechte Handyfotos folgen.

Chaotische Tage und mein Plan fuer die naechsten Wochen

Die letzte Woche verlief etwas ungeplant und chaotisch, wie eigentlich fast alles hier in Ecuador. Am Montag sind wir von Guayaquil aus mit dem Boot zurueck nach Cerrito gefahren. Nach der Ankunft mussten mein Mitfreiwilliger und ich feststellen, dass unser gesamtes Gepaeck volkommen durchnaesst angekommen ist. Unsere beiden Kameras sind kaputt gegangen, was besonders aergerlich ist, da neue hier sehr viel Geld kosten

Wir haben dann jedoch auch die schoene Nachricht erhalten, dass am naechsten Tag die Insel Puna, welche am Ende des Rio Guayas liegt und sich dementsprechend schon fast im Meer befindet, ihren Gruendungstag mit einem ganztaegigen Fest feiert.

Wir sind dann also am Dienstag um 6:30 Uhr gemeinsam mit einer kleinen Tanzgruppe der Insel Cerrito nach Puna gefahren. Dort angekommen erwarteten uns Umzuege mit zahlreichen kleinen Praesentationen von Tanzgruppen der umliegenden Inseln. Nach dieser Vorstellung haben wir uns noch gemeinsam die Insel angesehen. Ich war wirklich erstaunt, wie weit die Insel schon entwickelt ist! Es gibt Strassen, Autos, Strom, fast ueberall fliessendes Wasser und die Hauser sind sogar aus Stein. Am Abend gab es dann noch einige Salsa und Cumbia Konzerte und Auftritte von Komikern.

Der Plan war nun, dass wir am naechsten Tag mit dem Boot nach Guayaquil und direkt im Anschluss nach Cerrito fahren (eine direkte Verbindung fuer den Ruckweg von Puna nach Cerrito gab es nicht). Aufgrund mangelder Absprache kam es jedoch dazu, dass gar kein Boot in Guayaquil auf uns gewartet hat, sodass wir nicht weiter fahren konnten. Uns wurde dann wiederum versichert, dass es moeglich sei, am naechsten Tag ein Boot zu nehmen. Am naechsten Tag war jedoch wieder kein Boot da, schliesslich konnten wir dann erst am Freitag zurueckfahren. Das ist hier wirklich ein grosser nachteil: man ist einfach darauf angewiesen, dass sich die Ecuadorianer untereinander gut organisieren, was leider haufig nicht ganz der Fall ist.

Die Zeit in Guayaquil haben wir jedoch auch gut nutzen koennen: Wir haben uns eine alte Universitaet, mehrere Museen und bunte Maerkte angesehen.

Der weiter Verlauf meines Auslandsaufenthaltes wird vermutlich genauso kompliziert, wie der bisherige verlaufen ist. Ich habe mich naemlich aus verschiedenen Gruenden dafuer entschieden, dass ich nicht laenger auf Cerrito bleiben moechte. Ich habe heute meine Koffer gepackt und werde morgen oder uebermorgen (je nachdem wann ein Boot kommt 😉 ) zunaechst nach Guayaquil fahren und danach eine kleine Rundreise antreten. Mein erstes Ziel wird Baños sein, ein kleines Staedtchen in den Bergen mit vielen Ausflugsmoeglichkeiten.
Es bleibt also weiterhin sehr spannend und ich hoffe, dass ich bald eine funktionierende Kamera haben werde (diesmal wasserfest) , damit ich meine Eindruecke mit euch teilen kann!